Das Martinsbrauchtum
Martinszüge
Um den
10./11. November herum ziehen Eltern und Kinder mit selbstgebastelten
Laternen
und Wachsfackeln unter den Klängen von Blaskapellen durch die Straßen
und
singen Martinslieder. Nach dem Zug geht es meist nicht nach Hause.
Vielmehr
ziehen die Kinder zum Gripschen von Haus zu Haus, bzw. von Geschäft zu
Geschäft, wo, nach dem Singen von Martinsliedern, oder dem Aufsagen
eines Martinsgedichtes
die Kinder Süßigkeiten und Obst erhalten.
Martinsgans-Essen
Es gibt viele Riten zum
Martinstag. Einer, der sich seit
Jahrhunderten hält, ist das „Martinsgans-Essen“. Dass man eine Gans
ißt, rührt
daher, dass, als Martin zum Bischof geweiht werden sollte, er sich in
einem
Gänsestall versteckte, um sich aus Bescheidenheit der Ehre der
Ernennung zu
entziehen. Doch die Gänse schnatterten so laut, dass Martin entdeckt
wurde. Zur
„Strafe“ geht es darum am Martinstag den Gänsen an den Kragen. Neben
der
Legende ist zu sagen, dass die Gans damals eine bevorzugte Zinsbeigabe
am
Martinitag an die Grundherren war. Sie war im heidnischen Danken auch
das
Symboltier des Gottes Wotan, Opfertier und das Begleittier des
Kriegsgottes
Mars. Die keineswegs dummen Gänse sollen die Stadt Rom durch ihre
Aufmerksamkeit vor einem feindlichen Überfall bewahrt haben.
Martins-Feuer
Neben den Martinszügen
(Lichterzügen) symbolisieren
vielerorts die Martinsfeuer den germanischen Ursprung auf die
Wintersonnenwendfeiern und Erntedankfeste. Durch das Abbrennen der
Feuer soll
Licht ins Dunkel gebracht werden, wie die gute Tat Martins Licht in die
Dunkelheit der Gottesferne brachte.
Weckmänner
In
einem Interview durch „Antenne Düsseldorf“ sagte unser 1. Vorsitzender
humorvoll:
„Weckmänner sind Backwaren und keine Menschen.“ Damit ist fast schon
alles über
den Begriff Weckmänner gesagt. Es ist ein Hefegebäck in Form eines
stilisierten
Mannes mit einer Tonpfeife, die den umgedrehten Bischofsstab
symbolisiert. Dies
war ursprünglich ein Adventsgebäck, das auf den Hl. Nikolaus (6.
Dezember)
hinweist.